Von Afghanistan bis Heidenau
Von Afghanistan bis Heidenau-Krokodilstränen im Weißen Haus
Wie aus manchen Medien zu entnehmen war, zeigte sich das Weiße Haus sehr erschüttert und bestürzt über die Flüchtlingsströme in Europa mit den unsäglichen Tragödien für die betroffenen Menschen aus dem Mittleren und Nahen Osten und Afrika.
Obama sprach den Ländern Dank aus, die sich insbesondere daran beteiligen, das Leid zu lindern. Deutschland wurde besonders hervorgehoben.
Das sind wirklich Krokodilstränen, die im Weißen Haus vergossen werden.Was sind denn die Ursachen für dieses Dilemma? War es nicht der Westen mit den USA an der Spitze, der die Büchse der Pandora in den genannten Gebieten erst geöffnet hat. Man braucht gar nicht weit in die Geschichte zurück zu gehen, um das zu beweisen. Nachdem die Sowjetunion mit dem Export des Sozialismus in Afghanistan gescheitert ist, waren es die USA, die den Fuß in Afghanistan gestellt hatten. Als die Sowjetunion den Sozialismus n Afghanistan installieren wollte, wurden die Taliban von den Amerikanern unterstützt und mit Waffen beliefert. Die Taliban, im Kampf gegen die SU von den Amerikanern unterstützt, wandten sich dann gegen ihre einstigen Unterstützer, was am 11.September 2002 zum Anschlag auf das World Trade Center führte.
Daraus resultierte der Krieg gegen Afghanistan und die Taliban. Damit versuchte man eine westlich genehme Macht aufzubauen, was bis heute nicht gelungen ist. Die gescheiterte Mission führte dazu, dass die westlichen Truppen schrittweise abgezogen wurden und damit das Chaos nur größer wurde. Zurückgelassen wurde ein geschundenes Land, mit dem Ergebnis, dass viele Menschen ihr Heimatland verließen. Viele davon sind nun auch in Heidenau.
Der zweite Irakkrieg, von den USA angezettelt, basierte auf einer Lüge. Saddam Hussein wurde unterstellt, Atomrüstung zu betreiben, was sich im Nachhinein nicht bewahrheitete. Auf dem Weg, eine Amerika freundliche Macht aufzubauen, wurde der Irak zerbombt und nach Abzug der westlichen Truppen ebenfalls Chaos hinterlassen. Im Ergebnis dessen verließen viele Iraker ihr Land. Lobenswert, dass die damals Rot – Grüne Regierung Deutschlands sich an diesem Krieg nicht beteiligt hatte. Immer ging es um Machtinteressen des Westens mit den USA an der Spitze.
Wenn man sich mit den Hintergründen befasst, stößt man unwillkürlich auf Veröffentlichungen von Peter Scholl – Latour, dem man nun wirklich nicht nachsagen kann, Freund einer sozialistischen Welt zu sein. In seinen Büchern ist oft von NGO die Rede. NGO sind nichtstaatliche Organisationen der UNO,
die in verschiedensten Bereichen Länder beim Aufbau von Strukturen ideell und materiell unterstützen. Die USA nutzen diese Organisation, um oppositionelle Gruppen in Ländern, die ihnen nicht genehm sind, zu unterstützen, in dem Bestreben, einen Machtwechsel zu bewirken. Es geht also jeweils darum, eine „Fünfte Kolonne“ aufzubauen. Überall wo es darum geht, eigene Interessen durchzusetzen, wird diese Organisation missbraucht, auch in der Ukraine.
2010 gab es große Euphorie um den Arabischen Frühling in Nordafrika. Es ging darum, Demokratien nach westlichem Vorbild zu schaffen, die letztendlich dem Monopolkapitalismus zu noch mehr Wachstum und Profit verhelfen sollten. Wenn man Libyen betrachtet, wurde ein einziges Chaos hinterlassen, nachdem Amerika und Frankreich einen Bombenkrieg geführt hatten, und es nicht gelang, feste Strukturen zu schaffen. Wenn auch eine Diktatur, so war dieses Land stabil und hat für seine Menschen gesorgt. Außerdem wurden dort viele Flüchtlinge zurückgehalten.
In Ägypten gab es ebenfalls diese Unruhen und Machtwechsel, die letztendlich nicht zur Demokratie von „Westen Gnaden“ geführt haben. Seit 3 Jahren herrscht wieder eine Diktatur.
Syrien, eher mit Russland verbunden, stand dann ebenfalls im Focus der USA und seiner NGO. Es wurde so lange Einfluss genommen, bis vor 4 Jahren ein Bürgerkrieg vom Zaune gebrochen wurde, der nun immer noch anhält. Assad ist sicher auch ein Diktator, der nicht vom ganzen Volk gemocht wird. Es herrschten aber einigermaßen stabile Verhältnisse, was im Nahen Osten selten, aber äußerst wichtig für die gesamte Region ist.
Afghanistan, Irak, Nordafrika und Syrien, damit ein Großteil der gegenwärtigen Brennpunkte auf der Welt, wurden durch die westliche Welt mit den USA an der Spitze dermaßen destabilisiert, dass es dort keine Lebensgrundlage für diese Völker gibt. Mit den gleichen Auswirkungen hat man in den westlichen
Balkanstaaten zu tun. Auch unter deutscher Beteiligung wurde mit Tornado – Kampfbombern dort Krieg geführt, mit dem Ergebnis, dass der Kosovo ein eigener Staat wurde, von Deutschland zuerst anerkannt.
Durch diese Gemengelage verschiedener Ethnien und dem Fehlen stabiler Staatsgebilde im Nahen und Mittleren Osten und in Nordafrika konnte sich die Bewegung „Islamischer Staat“ (IS) bilden als Ausbund von Terror und Tod. Der IS ist eine grausige Geburt verfehlter westlicher Weltpolitik. Mordend und marodierend ziehen diese Fundamentalisten durch den Nahen Osten.
Letztendlich sind sie der Hauptgrund, dass Millionen von Menschen unter unsäglichen Umständen Sicherheit und Lebensperspektiven in Europa suchen. Aus rein humanistischen Gründen sind auch wir Heidenauer dazu aufgerufen, die Flüchtlinge willkommen zu heißen und sie zu unterstützen, in unserer
Zivilisation Fuß zu fassen.
Peter Fischer